Warum heisst der Schwarzwald Schwarzwald ?
Wellness im Schwarzwald ist in aller Munde – doch woher kommt der Name Schwarzwald denn überhaupt ? Sie haben es wahrscheinlich bereits erraten, der Schwarzwald ist nicht wirklich ein schwarzer Wald. Es ist eher so, dass der Schwarzwald hauptsächlich aus Fichten besteht, also ein Tannennadelbaum mit einem dunklen Grünton. Fichten wachsen schnell und vor allem dicht. Wenn man sich nun den Wald im Mittelgebirge des südlichen Deutschlands von der Weite ansieht, sehen die Bäume, wegen ihrer Dichte stockdunkel aus. Aber nicht nur das, die Fichtenwälder sind auch tagsüber sehr finster. Von diesem Gesichtspunkt gesehen, ist es nahe liegend, dass der Wald den Namen Schwarzwald erhielt.
Geschichtliches zum Schwarzwald
Tatsächlich geht der Name Schwarzwald bis zu den Römern zurück. Als die römischen Armeen vor 2000 Jahren von Italien in den Norden Europas kamen, gab es noch keine saftigen Wiesen und sanften Hügel. Die ganze Gebirgskette war ein einziger großer Wald. Irgendwie war Ihnen der endlose Wald unheimlich. Er war dunkel und undurchdringlich. Das brachte ihm den Namen „silva nigra“, was so viel wie „schwarzer Wald“ bedeutet. Es wird sogar gesagt, dass sich die Römer nur am Waldrand ansiedelten, da sich niemand wirklich traute, den Wald zu roden. Das begann erst in der Zeit, als Ritter und Klöster das Land zu besiedeln begannen. Es wurde eine Urkunde gefunden, die auf das Jahr 868 nach Chr. hindeutet, in der zum ersten Mal der Name „Swarzwald“ genannt wurde. Also schon sehr nahe dem heutigen Schwarzwald.
Doch die Geschichte endet nicht hier.
Etwa 900 Jahre später, als der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe auf seinen Reisen durch den Schwarzwald kam, sah es hier schon ganz anders aus als zu den Zeiten der Römer.
Viele Menschen hatten sich in der süddeutschen Gegend angesiedelt und brauchten Holz teils zum Bauen, teils, um ihre einfache Behausung während der kalten Winterzeit zu erwärmen. Aber noch etwas anderes geschah in dieser Zeit. Erz musste für die Herstellung von Glas geschmolzen werden. Was es danach noch an Holz gab, wurde nach Holland für den Schiffsbau geflößt.
Die Berge waren so kahl, dass Regen und Eis unter die Erdoberfläche eindringen konnten und die Täler fortan von Bergrutsch und Steinschlag bedrohten. Also wurden wieder Bäume gepflanzt. Wegen ihres schnellen Wachstums entschied man sich für Fichten. Da in Laufe der Zeit mehr Laubbäume angebaut wurden, hat der Schwarzwald nun ein eher buntes Erscheinungsbild.
Legendäres zum Schwarzwald
Eingebettet in den südwestlichen Zipfel Deutschlands hat der Schwarzwald im Laufe der Jahrhunderte viele wandernde Stämme beherbergt. Er war wild, ungezähmt und nur den alten Menschen bekannt, die diesen Wald zu ihrer Heimat machten. Der Wald und seine Bewohner haben jahrhundertelang Krieg und Verwüstung erlebt. Zuerst durch das Römische Reich, danach durch die europäischen Herrscher und ihren Raubrittern, die christliche Kirche und nicht zuletzt, die schwarze Pest.
Diese turbulente Geschichte hat die Bewohner des Waldes stark, hartnäckig und stolz gemacht. Über den Ursprung des deutschen Namens gibt es verschiedene Ansichten. Einige glauben, dass die Römer den „blauäugigen, hautfarbenen Riesen“ wegen ihrer Stärke und Aggressivität den Namen Germanen oder Kriegsleute verliehen haben. Wieder andere glauben, dass ihre Verbündeten, die Kelten, für ihren Namen verantwortlich waren. Die Kelten nannten sie „Germani“, was „Männer des Waldes“ bedeutet.
Ganz gleich, welcher Version der Geschichte man Glauben schenkt, beide erzählen von einem starken und leidenschaftlichen Volk mit einer tiefen Verbundenheit zu seinen Wäldern. Der Schwarzwald ist von Legenden und Geheimnissen umwoben. Der Name Schwarzwald kommt von dem dichten Wachstum der Nadelbäume, die einen Großteil des Sonnenlichts abhalten und den Tiefen des Waldes ein dunkles, geheimnisvolles Gefühl verleihen.
Oft ziehen Nebelschwaden auf, die den Wald in Dunst hüllen und ihm eine geheimnisvolle und unheimliche Aura verleihen. Der Wald hat im Laufe der Jahrhunderte viele Legenden und Geschichten inspiriert. Die Gebrüder Grimm schrieben Schwarzwaldmärchen wie „Rotkäppchen“, „Schneewittchen“ und „Rapunzel“. Die 1812 veröffentlichte Märchensammlung der Gebrüder Grimm enthielt Gewaltdarstellungen, vorehelichen Sex, Inzest, Kindesmissbrauch, Antisemitismus und andere Inhalte für Erwachsene. Natürlich haben sich diese Geschichten seither zu den heute bekannten Geschichten weiterentwickelt. Und obwohl sie heute Kindergeschichten sind, haben sie doch noch einen etwas barbarischen Hauch. Man denke dabei nur an „Hänsel und Gretel.“