Schwarzwald Bollenhut

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Der Schwarzwald Bollenhut

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Die wunderschöne Region des Schwarzwaldes bietet nicht nur atemberaubende, naturnahe Landschaften und tolle Wellnesslandschaften, sondern sie birgt auch eine gepflegte Gastlichkeit, sagenumwobene Mythen und vielfältige Traditionen. Ein symbolträchtiges Zeichen mit langer Geschichte sind die typischen Gutachter Trachten mit dem äußerst auffälligen Schwarzwälder Bollenhut. Ihren Ursprung hat die Volkstracht mit der markanten Kopfbedeckung im Kinzig- und Gutachtal der drei Gemeinden Wolfach-Kirnbach, Gutach und Hornberg-Reichenbach. Von hier aus entwickelten die Tracht mit dem beeindruckenden Hut einen hohen Bekanntheitsgrad über Deutschland hinaus in die ganze Welt und stehen bis heute besonders für den Bereich des Tourismus als Sinnbild für den Schwarzwald.

Die historischen Wurzeln des Schwarzwälder Bollenhutes

Die Geschichte des Bollenhutes und der Gutacher Tracht reicht im Grunde genommen zurück bis in die Zeit der Reformation, in der die drei Dorfgemeinden dem Herzogtum Württemberg angehörten und im Gegensatz zu den anderen Orten im Kinzigtal evangelisch wurde. Zum Broterwerb der ärmlichen Dörfer wurde um das Jahr 1535 besonders in der Gemeinde Gutach die Hutmacherei eingeführt. Erste Belege für das Tragen von Tracht und Hut stammen allerdings erst aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Auf Dekret der herzoglichen württembergischen Kanzlei wurde hierbei festgelegt, dass die üblicherweise auf dem Bollenhut aufgetragene Dekoration in den Farben rot und schwarz aufgetragen werden müsse.

Der Schwarzwald Bollenhut ist in seiner Beschaffenheit ein weiß gekalkter Strohhut mit einer breiten Krempe, der in seiner Entstehungszeit etwa 500 Gramm wog und heute durchaus bis zu 2 Kilogramm schwer sein kann. Hut und Bollen, die auch als Pompon oder Bommel bezeichnet werden können, sind reine Handarbeit. Für die Fertigung der Bollen wird um eine in der Mitte ausgestochene runde Kartonscheibe Wolle gewickelt. Insgesamt 14 dieser Bollen werden auf dem mit Gips gefestigten Strohhut angebracht, 11 große von Ihnen in Kreuzform und drei weitere, die allerdings nur im Ansatz zu erkennen sind. Wie sich die genaue Anzahl der Bollen festlegte, ist bis heute unklar. Als auffälliger Bestandteil der in zahlreichen Versionen gebräuchlichen Tracht, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in der gesamten Region zu besonderen Anlässen getragen wurde, stach der Schwarzwälder Bollenhut gegenüber seinen bildlichen Vorläufern wie etwa dem Gupf- oder Schühut der umliegenden Grafschaften deutlich heraus.

Die Entwicklung des Schwarzwälder Bollenhutes zur symbolischen Stilikone

Tracht und Bollenhut standen seit frühester Zeit für die Menschen in der Region im Zusammenhang mit einer gewissen Bedeutung. So verweisen die roten Bollen auf dem Hut zur Tracht auf ledige, konfirmierte Frauen. Sind die Bollen schwarz, so ist die Hutträgerin verheiratet. Junge Mädchen oder alte Frauen tragen lediglich die schwarze, seidene Haube, die sonst unter dem Hut sitzt. Die Form fast aller Trachten im Verlauf des 18. Jahrhunderts entsprach einem grundlegenden Muster, welches als alte „teutsche Tracht“ weite Verbreitung fand und erst im Verlauf der Zeit an Vielfalt und bunten Farbgebungen gewann. Haare und Schmuck wurden von den Trägerinnen zumeist den bestimmten Anlässen wie Hochzeiten, Erntedankfesten oder anderen besonderen Feierlichkeiten angepasst. Die breitere Bekanntheit der Gutachter Tracht mit dem pompös und extravagant anmutenden Bollenhut entwickelte sich ab dem Jahr 1840. Erste in der Regel von Künstlern ins Licht der Öffentlichkeit gerückte Bilder oder Lithografien sorgten für Aufsehen.

Als Großherzogin Luise von Baden in den frühen 1860er-Jahren den Schwarzwald besuchte und einen Bollenhut trug, steigerte sich die Popularität der markanten Kopfbedeckung immens. Bereits in dieser epochalen Phase hielt sich die fälschliche Annahme, der Bollenhut sei ein allgemeines typisches Merkmal für die gesamte Region des Schwarzwalds. Weitverbreitete Publikationen von Postkarten oder illustrierten Zeitschriften steigerten diese Auffassung noch. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges kurz in Vergessenheit geraten, kehrte der Schwarzwälder Bollenhut durch die typischen Heimatfilme der noch jungen Bundesrepublik zurück in das Rampenlicht. Besonders der im Jahr 1950 mit etwa 15 Millionen Zuschauern erfolgreichste Streifen „Schwarzwaldmädel“ mit der bekannten Schauspielerin Sonja Ziemann befeuerte erneut die Zusammengehörigkeit von Tracht und Bollenhut mit dem gesamten Schwarzwald. Selbst spätere Versuche der Gemeinde Gutach und den anderen Ursprungsdörfern die Verwendungsrichtlinien der Tracht sowie des Bollenhutes zu patentieren und zu begrenzen, scheiterten.

Heute ist die Tracht mit dem Hut in der Symbolik des Schwarzwaldes fest verankert und hat sich vor allem für die Tourismusbranche bewährt. Die auffälligen Bollen zieren so manches Logo und die bei Feiern, Festen oder auch touristischen Veranstaltungen präsentierten Trachten mit den prächtigen Hüten werden gern zur Schau gestellt. Wer mehr zur Gutacher Tracht und dem Schwarzwälder Bollenhut erfahren möchte, kann im Trachtenmuseum Haslach, im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Gutach oder im Schwarzwaldmuseum Triberg einen näheren Einblick gewinnen.

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